Jahresrückblick 2018


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Jahres-Rückblick

Für das Team jb ©Brunex Felt war 2018 das erste Jahr als eines von 15 UCI Elite-Teams. Das für die Aufsteiger-Equipe um Teamchef Joe Broder eine Ehre, aber auch eine Herausforderung. Und die Challenge wurde erfolgreich gemeistert: an elfter Stelle der Team-Weltrangliste beendete die Equipe aus Rombach diese Premieren-Saison, notierte einen nationalen Meistertitel und drei Silbermedaillen, weitere drei Saisonsiege und insgesamt 17 Podest-Platzierungen.
 
Gemessen an den vielen erfolgreichen Jahren, in denen es stetig bergauf ging und viele Siege und Medaillen gefeiert wurden, musste man im Team in der abgelaufenen Saison allerdings häufiger auch mal enttäuscht den Kopf schütteln. Im  Sport gehört solche Wellentäler dazu, insbesondere wenn man solche Spitzensport-Höhenluft schnuppert wie sie die Crew 2018 erstmals in den imaginären Nasenlöchern spürte. Die Sportler zeigten unermüdlichen Trainingsfleiß und bravourösen Kampfgeist, doch bisweilen machte die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung.
Ramona Forchini sorgte am häufigsten für Freudestrahlen in den Gesichtern. Durch ihr gewinnendes Wesen und mindestens genauso durch Resultate, die man vor der Saison nicht von ihr erwarten konnte. Es war teilweise faszinierend zu sehen, mit wie viel Mut und Geschick sich die 24-Jährige in der Weltklasse behaupten konnte.
Forchini durchbrach erstmals in ihrer Karriere zweimal die Top-20-Schallmauer im Weltcup, verbuchte einen 16. in Nove Mesto und einen 14. Rang in Andorra. Außerdem gewann sie Silber bei den Schweizer Meisterschaften, wurde Neunte an den Europameisterschaften in Glasgow, feierte ihr Sieg-Debüt im Swiss Cup und marschierte in der Weltrangliste um 60 Positionen nach vorne bis auf Rang 25.
Für Thomas Litscher begann die Saison in Südafrika mit Schmerzen in der Hüfte und letztlich war eine Operation dann nicht zu verhindern. Nach der Pause kämpfte Litscher Woche für Woche um den Anschluss, hatte dabei auch Pech mit Defekten, doch er fand immer besser in die Spur. Am Ende der Saison notierte er einen versöhnlichen zehnten Platz bei der Heim-WM in Lenzerheide. Eine Woche zuvor hatte er den Sieg beim HC dotierten Rennen in Basel gefeiert und damit auch dem Team zum ersten Gesamtsieg im Proffix Swiss Bike-Cup verholfen.
Auch der Österreicher Max Foidl kam nicht ohne gesundheitliche Handicaps durch die Saison. Im Juli verletzte er sich bei einem Sturz an den Schulterbändern und im August warf ihn eine bösartige Erkrankung im Verdauungstrakt aus der Bahn. Dabei hatte er die Saison sehr gut begonnen. Mit Rang 22 beim Weltcup in Albstadt erreichte er im Mai mehr als er sich für sein erstes Elite-Jahr erträumt hatte. Bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften holte er in einem spannenden Rennen, nur knapp geschlagen, Silber und verbuchte schließlich als Highlight auch noch einen 23. Rang bei der WM. Außerdem gewann er erstmals die Gesamtwertung der österreichischen Mountainbike-Liga.

Am schlimmsten traf es Adelheid Morath. Die Deutsche war in starker Form und mit großen Hoffnungen in ihre erste Saison mit dem Team gegangen, doch dann wurde sie von einem Kahnbeinbruch gestoppt. Bei ihrem Comeback in Albstadt brach sie sich durch einen unglücklichen Sturz das Schlüsselbein und musste erneut pausieren. Erfolgserlebnisse gab es für die Deutsche aber auch noch: der Sieg beim Etappenrennen Rothaus Bike Giro und Silber bei den Deutschen Meisterschaften.
Als ob das Team-Management um Lisa und Joe Broder nicht schon genügend Spital-Besuche hinter sich gebracht hätten, erwischte es bei der WM auch noch die Österreicherin Lisi Osl. Ohne eigenes Verschulden stürzte sie und brach sich Knöchel und Schienbein.
Ihr Saisonhighlight war der elfte Österreichische Meistertitel in ihrer Karriere.

Die Youngster Lara Krähemann und Fabio Püntener verkauften sich in ihrem ersten Jahr in der U23 sehr passabel. Mit Platz 18 beim Weltcup in Mont Sainte Anne gelang Krähemann auf Anhieb ein Top-20-Ergebnis und Püntener stand beim Swiss Bike Cup in Lugano als Zweiter auf dem Podest.
Überzeugen konnten beide auch beim Swiss Epic, wo Krähemann gemeinsam mit Forchini einen erstaunlichen fünften Gesamtrang verbuchte und Püntener mit Partner Fabio Spena als Neunter ebenfalls stark abschnitt.  

Verena Huber im Marathon feierte einen Sieg beim legendären Albgold Marathon. Leider war auch sie nicht vor Verletzungen gefeit, sodass sie nicht alle Rennen wie geplant fahren konnte.

Jorin Gabriel und Lars Kämmlein haben sich in dieser Saison aus dem Team verabschiedet und Casey South wurde von der militärischen Grundausbildung in Beschlag genommen.