Weltmeisterschaften Nove Mesto, 03.07.2016

Sina POdium1 mini mit Brunex

Ein furioses Finale zu WM-Silber
Zweites WM-Edelmetall für Sina Frei und diesmal glänzt es sogar in Silber.
Die jb BRUNEX© Felt-Fahrerin hat sich an der WM im tschechischen Nove Mesto im U23-Rennen mit Silber dekorieren lassen, hinter Schwedin Jenny Rissveds und vor der zweiten Schweizerin Alessandra Keller. „Bei der EM habe ich nichts von ihr gewusst, sie kam quasi aus dem Nichts.“ Das sagte die neue U23-Weltmeisterin bei der Pressekonferenz über Sina Frei, die rechts neben ihr saß.
Das dürfte Jenny Rissveds künftig nicht mehr passieren. Auch wenn sie körperlich von eher klein ist, sportlich ist die Bikerin vom jb BRUNEX© Felt-Team inzwischen eine Größe und die Schweding wird es mittelfristig häufiger mit dem Kraftpaket aus Uetikon am See zu tun bekommen.

Im U23-Rennen der Damen entstand bereits in der 2,8 Kilometer langen Startrunde eine vierköpfige Spitzengruppe. Rissveds und Frei waren dabei, zudem noch Alessandra Keller und die Britin Evie Richards, die bei der EM schon Dritte war.
Das Quartett wurde von der, für ein U23-Rennen der Damen, unglaublich großen und lautstarken Zuschauerkulisse über den 4,1 Kilometer langen Kurs am Biathlon-Stadion regelrecht gepeitscht. Langsam fahren war da gar nicht möglich. In Runde eins von vier, zersplitterte die Gruppe, nachdem Keller an zweiter Position fahrend ein kleiner Fahrfehler unterlaufen war. Rissveds war vorne weg und zog ihr Rennen bis zum Titelgewinn durch. Sina Frei musste erst mal wieder an Richards vorbei. Rasch gelang es ihr aber die Britin abzuschütteln und den Vorsprung zu vergrößern.
Auf Keller hatte sie lange Zeit 30 Sekunden Rückstand, noch eingangs der letzten Runde wurden 32 Sekunden gemessen. Aber, Sina Frei hatte sich mit Bronze noch nicht abgefunden, obschon auch das ein riesiger Erfolg gewesen wäre. „Man darf nie aufgeben, das hat man gestern im Damen-Rennen gesehen“, verwies sie auf den Samstag, als in der letzten Runde durch Defekte, Silber und Bronze noch mal neu vergeben wurden.
Offenbar war Sina Frei im Flow. Alessandra Keller büßte zwar für ihre Angriffslust, doch es war nicht nur die Schwäche der Landsfrau, sondern auch das furiose Finale von Sina Frei. Die fuhr die letzte Runde einfach mal eine halbe Minute schneller als zuvor und passierte Keller zwei Kilometer vor dem Ziel. Mit 1:04 Minuten Rückstand auf Rissveds (1:16:08) und 18 Sekunden vor Keller holte sie die silberne Plakette.
 
„Mega cool“, nannte Sina Frei ihre zweite Medaille. „Anfang des Jahres hätte ich nie damit gerechnet, dass ich hier an der WM zwei Medaillen gewinne.“
Natürlich sei sie nach den Frühjahrs-Erfolgen schon mit dem Ziel ins Rennen gegangen eine Medaille zu gewinnen, aber so einfach war das nicht. „Wir waren vier Fahrerinnen, die um drei Medaillen gekämpft haben. Aber bei einer WM taucht immer mal wieder eine auf, mit der man nicht gerechnet hat. Dann steht man ganz schnell mal neben dem Podium“, räsonierte Sina Frei. „Ich bin jedenfalls überglücklich über meine beiden Medaillen.“
Da saß sie also zwei Wochen vor ihrem 19. Geburtstag bei der Weltmeisterschaft bei der Pressekonferenz, um über ihre, nach Team-Bronze, zweite Medaille zu parlieren. Vermutlich wird es nicht ihre letzte bleiben, denn auch in diesem WM-Rennen offenbarte sie Qualitäten einer großen Rennfahrerin: Nimmermüden Kampfgeist, Konzentration und mentale Stärke.

Sina WM POdium 2 mini