Sina ist nicht zu stoppen, 04.09.2016
Weltcup-Finale Andorra
Die fabelhafte Welt der Sina Frei
Verblüffung wieder und immer wieder. Sina Frei ließ sich auch beim Weltcup-Finale nicht aufhalten.
Auch nicht von den 1900 Metern Höhenlage.
Ihr fünfter Start bei einem U23-Weltcup-Rennen endete mit ihrem fünften Sieg. Und die weiße Weste, die sie trägt, hat einen roten Bruststreifen. Es ist das Jersey der U23-Weltcup-Siegerin. Den Experten bleibt immer noch die Spucke weg. Dass eine 19-Jährige für derart viel Furore sorgt, das hat man kaum einmal erlebt. Es ist schon nicht mehr der Umstand, dass Sina Frei die Weltcup-Rennen der U23-Kategorie gewinnt, das fünfte in Folge, diesmal mit 1:55 Minuten Vorsprung auf die Niederländerin Anne Tauber. Wie schon in Mont Sainte Anne war Sina Frei im U23-Rennen zwei Minuten hinter den Elite Damen gestartet. Das bedeutete die Herausforderung sich spätestens nach der ersten Runde durch die älteren Damen zu manövrieren, aber auch die Gelegenheit sich mit denen zu messen. „Ja, das war schon motivierend“, bekannte Sina Frei mit einem Lächeln, „an denen vorbei zu fahren.“
Insbesondere, wenn es dann Weltklasse-Fahrerinnen waren wie Weltmeisterin Annika Langvad aus Dänemark, die nach einem Sturz nicht mehr ganz auf der Höhe war.
Aber es mussten auch etliche andere hochkarätige Damen das Kraftpaket aus Uetikon am See passieren lassen. Zuletzt die kanadische Olympia-Vierte Emily Batty, die das Elite-Rennen auf Rang zwölf beendete.
Sina Freis Endzeit von 1:21:24 hätte Rang neun bedeutet in der Elite-Kategorie, die dann aber noch eine Runde zu fahren hat.
„Ich weiß, es sieht so leicht aus, weil ich so einen großen Vorsprung habe, aber es war mega hart. Man hat schon gespürt, dass die Luft hier oben dünner ist“, versuchte Sina Frei ihre fabelhafte U23-Welt zu relativieren.
Mit Blumen und einem Geschenk-Paket bewaffnet, das Felt-Bike an ihrer Seite, sprach sie über das weiße Leaderjersey mit dem roten Brustring, das ihr jetzt nicht mehr nur leihweise gehört. Noch nie hat eine so junge Fahrerin den U23-Gesamt-Weltcup gewonnen.
„Vor der Saison hätte ich damit nie gerechnet. Aber als ich dann immer vorn dabei war, begann ich davon zu träumen“, nickte Frei. Und: ja, die Trikots würden immer fein säuberlich im heimatlichen Zimmer aufgehängt. „Damit ich sie immer sehe.“ Nicht dass sie doch noch von ihrem Traum aufwachen würde. Und natürlich als Motivation fürs nächste Rennen.
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U23 Herren: Ramon Lauener zeigt was er kann
Zwei Wochen nach seiner letzten Prüfung konnte Ramon Lauener zeigen, was in ihm steckt. Im U23-Rennen der Herren kam er mit Startnummer 73 gut ins Rennen und lag schon nach einer Runde an 44. Stelle.
Dann allerdings stürzte Lauener und fiel aufs linke Knie. Die blutende Wunde ließ ihn sogar kurz ans Aufhören denken, wie Team-Chef Joe Broder berichtete. Doch Lauener kämpfte weiter und zeigte besonders in den Anstiegen was er drauf hat.
In den technischen Passagen ging er eher auf Nummer sicher. „Vielleicht war es der falsche Reifen, den ich aufgezogen habe“, meinte er später.
Mit diesem Handicap wurde es Rang 43, 9:44 Minuten hinter dem Sieger Marcel Guerrini (1:19:50 Stunden).
„Es wäre sicher einiges mehr drin gewesen, aber ich konnte endlich mal zeigen, was ich kann. Ich bin mega zufrieden“, bilanzierte Lauener.
Auch Joe Broder war das. „Ramon hat das Beste draus gemacht, am Berg war er sehr stark“, meinte er zum 18-Jährigen.
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