Weltcup #4 Lenzerheide, 10.07.2016
Sina Frei fliegt zum dritten Weltcupsieg
Sie ist einfach nicht zu stoppen: Sina Frei hat am Sonntagabend in Lenzerheide dem jb BRUNEX Felt-Team den dritten U23-Weltcupsieg frei Haus geliefert. Dabei hatte die U23-Europameisterin eine schwierige Situation zu überstehen. Dagegen hatte das männliche U23-Trio vor heimischem Publikum einen weniger erfreulichen Tag.
Inzwischen ist man an Siege und bemerkenswerte Leistungen bei Sina Frei schon gewöhnt. Beleg dafür ist auch das weiße Weltcup-Leaderjersey mit dem roten Brustring. So überraschte es niemand, dass Sina Frei gleich wieder an der Spitze des Rennens auftauchte.
Sie diktierte das Tempo und drei Fahrerinnen konnten folgen. Kate Courtney (USA), Evie Richards (GBR) und Anne Tauber (NED). Nach Runde zwei blieb allerdings nur noch Courtney als Kontrahentin übrig und dass Courtney noch da war, sollte Sina Frei im wahrsten Sinne des Wortes zu spüren bekommen.
In der dritten Runde drängte die Amerikanerin das kleine Kraftbündel aus der Schweiz in die Streckenbegrenzung.
„Da bin ich kurz den Hang runtergeflogen, aber ich hatte Glück, dem Velo hat es nichts gemacht“, erzählte Sina Frei später im Ziel und sie konnte dazu grinsen. Courtney entschuldigte sich im Ziel übrigens für ihre Aktion bei Frei. Die ließ sich nicht groß schocken, sondern schob das Sportgerät rasch wieder auf die Strecke und jagte Courtney mit 15 Sekunden Rückstand hinterher. In der folgenden Runde war das Malheur wieder behoben, Sina Frei war am Hinterrad ihrer Konkurrentin angekommen. „Ich habe von Anfang an probiert wegzukommen, bin aber nie über mein Limit gegangen. Ich wusste, dass ich noch Reserven habe“, erklärte Frei. Die nutzte sie dann in der vorletzten Runde am langen Asphalt-Anstieg zu einer erfolgreichen Attacke.
Für die verbleibenden sieben Kilometer spulte sie ihr Programm ab, flog nicht mehr von der, sondern über die Strecke und überquerte die Ziellinie mit 42 Sekunden Vorsprung auf Kate Courtney und 1:19 Minuten auf Anne Tauber. „Es war mega cool vor dem eigenen Publikum zu gewinnen“, kommentierte Sina Frei ihren dritten U23-Weltcup-Erfolg in diesem Jahr. Ihren Vorsprung in der Gesamtwertung baute sie damit gegenüber Courtney auf 30 Punkte aus. hier gehts zum Bericht von Sina
U23 Herren: Ramon Lauener wird „abgeschossen“
„Heute hat viel nicht gepasst, die Jungs können viel mehr“, meinte Team-Chef Joe Broder nach dem U23-Rennen der Herren selbst etwas enttäuscht.
Dieses Gefühl regierte nach dem Heimweltcup mit gut 10000 Zuschauern auch bei Ramon Lauener. Der war mit Startnummer 118 ins Rennen gegangen, erwischte er einen guten Start. „Ich dachte, super, das ist heute mein Tag“, erzählte Lauener. Doch kaum war der Gedanke zu Ende gedacht, da war er schon „abgeschossen“, wie er sagte. Ein Kontrahent hatte ihn zu Fall gebracht. Das warf ihn wieder weit zurück. Danach versuchte er „mit der Brechstange“, wie Joe Broder die Fahrweise von Ramon Lauener beschrieb, wieder Boden gut zu machen.
Das kostete viel Kraft, zudem erwischte er einmal in der Feedzone sein Gel nicht, so dass er irgendwann die Konzentration verlor und stürzte. Diese 20 Sekunden hätten wohl gereicht, um noch in die fünfte Runde gehen zu können. So aber wurde er per 80-Prozent-Regel aus dem Rennen genommen und als 86. klassiert, drei Runden hinter Sieger Titouan Carod aus Frankreich.
„Schade, dass ich nicht zeigen konnte, was in mir steckt“, meinte Lauener geknickt.
Nicolas Fischer wurde in der gleichen Runde aus dem Wettkampf genommen und als 94. geführt. „Da war mal wieder ein bisschen Substanz da“, sah Broder das Positive bei Fischer.
Casey South war „schwer enttäuscht“ über den Verlauf seines Rennens. Er war ebenfalls in einen Sturz verwickelt und holte sich dadurch zu einem frühen Zeitpunkt einen Defekt. So endete der Heimweltcup für ihn mit vier Runden Rückstand nur auf Platz 101.
viele Bilder in unserer Galerie