7# UCI WC_Snowshoe; 06-08.2019
Von Berswordt überzeugt
Beim Weltcup-Finale in Snowshoe, West Virgina (USA) hat Sophie von Berswordt vom Team jb Brunex-Felt erneut ihr Talent unter Beweis gestellt. Die Niederländerin wird 20. Sehr erfreulich ist auch das Ergebnis von Fabio Püntener, der sich mit Rang zehn im U23-Rennen selbst übertrifft.
Das Weltcup-Finale in Snowshoe ist für den Tross der Mountainbiker eine positive Überraschung. Kaum jemand hätte für möglich gehalten, dass in West Virginia, in einem endlosen, bewaldeten Mittelgebirge, so viele Zuschauer für eine großartige Stimmung sorgen würden.
Und die Strecke wird man auch in Erinnerung behalten, denn sie ist schnell. So schnell, dass die 3,8 Kilometer von den Herren in Rundenzeiten von unter zehn Minuten bewältigt werden. Das produziert auch größere Gruppen, die erst spät auseinanderfallen.
Im Rennen der Damen sieht man das orangefarbene Trikot von Sophie von Berswordt erst mal an Position 25, dann aber immer weiter vorne. Nach der fünften Runde wird sie an 14. Stelle registriert, nur vier Sekunden hinter Europameisterin Jolanda Neff, die gesundheitlich etwas angeschlagen ist und an 13. Stelle liegt.
Dann aber kann sie ihr Tempo nicht mehr halten. Ihr gebrochenes Handgelenk beginnt zu schmerzen. „Vielleicht haben mir die Energie genommen“, sollte sie am Abend räsonieren, warum sie in der Schlussrunde von Rang 15 noch fünf Positionen einbüßte und am Ende mit 4:20 Minuten Rückstand auf Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Frankreich, 1:17:51) 20. wurde. „Schade, aber ich glaube, ich kann mit Platz 20 immer noch zufrieden sein“, meint von Berswordt. Es ist ihr zweitbestes Saisonresultat und sie schließt ihre erste Elite-Weltcupsaison auf Platz 29 ab.
Bei Ramona Forchini läuft es „eigentlich besser“ als zuletzt in den Cross-Country-Rennen. Sie liegt an 22. Position und hat damit eine gute Ausgangsposition. Dann holt sich einen Plattfuß. Der wäre noch nicht so schlimm gewesen, doch das Ersatz-Laufrad passt nicht zur Übersetzung. „So hat halt automatisch geschaltet“, meint Forchini mit einem Grinsen. Also: ohne eigenes Zutun und gewiss nicht immer in die richtige Richtung.
Mit diesem Ärgernis wird sie bis auf Platz 41 (+8:55) zurückgereicht.
Für Kletterspezialistin Lisi Osl ist das Terrain in Snowshoe natürlich nicht ideal. In den vielen Flachpassagen und wenig steilen Anstiegen kann sie ihre Stärken nicht ausspielen. So wird es für sie nur Rang 43, 9:38 Minuten zurück.
„Ich habe gekämpft was ging“, sagt Osl, „mehr war nicht drin hier und heute.“
Herren: Foidl fehlen „zwei, drei Prozent“
Ihr österreichischer Landsmann Max Foidl ist mit Rang 38 auch nicht glücklich. Er verliert auf Sieger Lars Forster (1:26:09), der fünf Sekunden vor Weltmeister Nino Schurter gewinnt, 3:42 Minuten.
„Das flache Zeug liegt mir nicht wirklich, aber mit Form sollte man auf jedem Kurs fahren können. Im Vergleich mit letzter Woche bei der WM habe ich mich aber echt miserabel gefühlt, einfach zwei, drei Prozent zu wenig für weiter vorne“, konstatiert Foidl.
Teamkollege Marcel Guerrini, der weit hinten gestartet ist, zeigt zum Saisonende hin aufsteigende Tendenz. Von Rang 63 nach einer Runde macht er seinen Weg durch die Reihen und beendet das Snowshoe-Event auf Platz 41 (+3:58).
„Es war insgesamt okay. Für mich geht es in dieser Saison nur noch darum ein wenig Punkte zu sammeln und wieder in den Rennrhythmus zu kommen“, erklärte Guerrini.
Short Track: Forchini auf Rang zehn
Mit einer gleichermaßen klugen, wie starken Vorstellung eroberte Ramona Forchini am Freitagabend als beste Schweizerin im Short Track Rang zehn. Gemeinsam mit der deutschen Meisterin Elisabeth Brandau konnte Forchini aus den Rängen um 25 immer weiter nach vorne fahren.
„Sie ist technisch zwar nicht so gut, fährt aber wie ein Motorrad“, erklärte Forchini. Vor technischen Passagen ging sie das eine oder andere Mal vorbei, ansonsten nutzte sie gewissermaßen den Sog von Brandau.
In der Schlussrunde konnte sie die Deutsche auf dem 1,1 Kilometer langen Kurs dann noch abhängen und den zehnten Rang verbuchen, 40 Sekunden hinter Siegerin Jenny Rissveds aus Schweden (25:07). „Ich bin auf jeden Fall zufrieden, für so kurze Sachen reicht es noch“, erklärte Forchini.
Teamkollegin Sophie von Berswordt wurde 23., stellte ihr bisher bestes Short Track-Resultat ein und holte sich damit Startreihe drei. „Ich bin nicht top fit, deshalb bin ich zufrieden“, meinte sie mit Blick auf ihr gebrochenes Handgelenk. „Ich bin froh, dass sie hält.“
Lisi Osl beendete die Konkurrenz auf Rang 33 (+2:29).