SM_Gränichen_02.06.2019

 

190602 02982 by Kuestenbrueck SUI Graenichen XCO WE WU WJ ceremony StirnemannK NeffJ ForchiniR

Forchini erobert Bronze
Ramona Forchini hat bei den Schweizer Meisterschaften im Lager von jb Brunex-Felt für Jubel gesorgt. Die Wattwilerin holte in Gränichen Bronze. In der U23 waren Lara Krähemann als Vierte und Fabio Püntener als Fünfter nicht weit von Edelmetall entfernt.
Mit Hoffnung, aber ohne echte Erwartungen war Ramona Forchini in die Schweizer Meisterschaften gegangen. Nach dem Weltcup in Albstadt zwei Wochen zuvor war sie krank geworden, hatte den folgenden Weltcup in Nove Mesto nur mit halber Kraft bestritten und war sich auch vor den Titelkämpfen im Aargau nicht sicher.
Europameisterin Jolanda Neff zog mit der späteren U23-Meisterin Sina Frei davon, doch Forchini konnte sich dahinter gegen Kathrin Stirnemann und Linda Indergand um die verbleibenden Medaillen kämpfen.
Stirnemann war auf heimischem Terrain vor allem in den technischen Passagen etwas stärker und zog erst mal davon. Forchini konnte Linda Indergand, erst mal distanzieren, doch die Weltcup-Sechste von Nove Mesto kam noch mal zurück an ihr Hinterrad.
„Als Linda aufgeschlossen hat und auch Corina (Gantenbein) näher kam, da habe ich versucht gleich noch mal zu attackieren. Ich habe dann Katrin vor mir gesehen und fast noch mal eingeholt“, berichtete Forchini aus dem Renngeschehen.
Das gelang zwar nicht mehr, aber ihrer Konkurrentin um Bronze hatte sie damit den Zahn gezogen.
„Die Hitze war brutal heute“, resümierte Forchini, „aber ich bin grundsätzlich mega froh über die Medaille, nachdem ich zwei Wochen krank war.“
Mit 5:30 Minuten auf Jolanda Neff (1:33:00) und 30 Sekunden hinter Katrin Stirnemann holte sie nach Silber 2018 trotz des Handicaps ihre zweite Medaille im Elite-Bereich.

Für Lara Krähemann sah es lange so aus, als ob sie in der U23 dieselbe Medaillenfarbe mit nach Hause nehmen würde. Doch in den letzten beiden Runden ging ihr der Strom aus. Krähemann ging zwar noch an dritter Position in die Schlussrunde, doch die immer stärker werdende Lena Mettraux schnappte ihr die Medaille noch weg.
Mit 10:29 Minuten Rückstand auf Sina Frei (1:17:57) belegte sie Rang vier und verfehlte Bronze damit um 26 Sekunden.

Juniorin Annika Liehner wurde etwas zum Verhängnis, dass die U19-Fahrerinnen gemeinsam mit der Elite ins Rennen gingen. Dieses hohe Anfangstempo war Liehner nicht gewohnt.
„Ich habe anfangs nicht so ins Rennen gefunden. Nach zwei Runden sind meine Beine besser geworden, aber da hatte ich schon einen zu großen Rückstand“, bekannte Liehner.
So versuchte sie nur noch Melissa Rouiller den fünften Rang streitig zu machen, was ihr aber um 13 Sekunden nicht gelang. „Mehr war leider nicht drin, nachdem ich in den ersten beiden Runden zu viel verloren habe.“ Mit Platz sechs, 7:41 Minuten hinter Jaqueline Schneebeli (1:05:04) beendete sie ihre erste Schweizer Meisterschaft bei den Juniorinnen und nahm eine Menge Erfahrung mit in den Rest der Saison.

U23 Herren: Püntener verkauft sich gut
In der männlichen U23 konnte Fabio Püntener zwei Runden lang in der Spitzengruppe mitfahren. „Ich hatte am Start super Beine“, meinte Püntener hinterher.
Als Favorit Filippo Colombo das Tempo verschärfte, musste er dann passen und fuhr stattdessen mit Ursin Spescha an vierter und fünfter Stelle, ohne allerdings die Medaillenränge ganz aus den Augen zu verlieren.
Während Junioren-Weltmeister Alexandre Balmer in der vierten Runde an dem Duo vorbei zog, kam ihnen Vital Albin von vorne langsam entgegen.
Spescha fuhr dem Felt-Biker in der vorletzten Runde davon, Püntener lag zwischenzeitlich an sechster Stelle, passierte dann aber noch Albin.
In der finalen Schleife konnte er zwar noch mal näher an Spescha heranfahren, doch am Ende blieb es bei Rang fünf, 1:34 Minuten hinter Colombo (1:22:14).
„Auf die Medaillenränge hat nicht viel gefehlt, aber ich bin mit Platz fünf mehr als zufrieden. Ich habe mich heute bergauf und bergab richtig wohl gefühlt“, erklärte Püntener, der in dieser Woche seine letzten Abschluss-Prüfungen zum Polymechaniker absolviert.

Teamkollege Casey South war auch ein starkes Rennen zuzutrauen. Er kam auch gut ins Rennen, stürzte dann aber in der Kiesgrube schwer und musste direkt ins Spital. Mit vier Stichen wurde die Wunde am rechten Ellbogen wieder zugenäht.
„Es hätte schlimmer kommen können. Ich denke, ich kann in zwei Wochen in Leukerbad starten“, blickte South am Abend bereits wieder nach vorne.