23.08.2011 / Grand Raid / Fabienne Grünigs Rennbericht
Grand Raid – wie immer ein Highlight
Für mich ging es dieses Wochende ab ins Wallis an den Grand Raid an mein Lieblingsmarathon-rennen. Dieser Marathon ist stets das Highlight der Saison für mich, da kein Marathon vergleichbar ist mit ihm. Kein Langdistanzrennen besitzt solch viele Höhenmeter, wie der Grand Raid.
Ich entschied mich nochmals die mittlere Distanz in Angriff zu nehmen, welche in Hérémence startete und 68km 3000hm besitzt. Bereits um 6.15 Uhr war der Start, und dieser ging nicht gemütlich geradeaus, sondern gleich den ersten Berg mit 1000hm namens Mandalon hoch. Ich hatte etwas Mühe in die Gänge zu kommen und wach zu werden, darum brauchte ich etwas mehr Anrollzeit, als die anderen. Oben auf dem Mandalon angekommen ging es dann in einen technischen Trail, bei dem ich endlich wach wurde und in die Pedalen drücken konnte. Wie jedes Jahr ist dort immer laufen und fahren angesagt und das wurde mir dann allmählich zu bunt, immer auf-und absteigen zu müssen und so überholte ich mit den Worten: „Ich kann nicht so gut bremsen“ Fahrer um Fahrer. ;-) Auch die Abfahrt nach Evoléne, war einfach nur „Crème“ für mich, da ich vom Freeriden in Livigino mehr Mut bekommen habe. In Evoléne standen dann viele Zuschauer, die mich auf den nächsten Anstieg motivierten. Es ging weiter nach Eison hoch, wo Doris mit meinen neuen Bidos wartete. Für mich immer eine wichtige Stelle, da auch Doris mir wieder Motivation zurufen kann, da jetzt ja erst das Leiden begann. Nun hiess es über 1 Stunde hochfahren, zuerst im kühlen Wald, dann aber bald an der prallen Sonne bis zur Laufpassage in La Vieille. Bis dort ging es mir eigentlich ganz gut. Nun hiess es absteigen, Bike tragen und hoch auf den Pas de Lona. Ich konnte noch zwei Fahrerinnen zu Fuss am Anfang der Laufpassage überholen, was mir enorm Schub gab. Doch dieser „Motivationsschub“ hielt leider nur einige Sekunden an. Danach kämpfte 20 Minuten mit einer Krise, da es einfach nicht vorwärts ging und ich hochschaute, wie weit es noch war. Es war mühsam, nur einen Stritt nach den anderen nehmen zu können, müde Beine zu haben, das Bike nicht mehr tragen zu können und langsam mit den Kräften am Ende zu sein. Zum Glück standen, wie immer so viele Zuschauer oben auf den Berg und als Frau bekommt man stets die meisten „Hopprufe“. Durch diese persönlichen Rufe angefeuert, konnte ich mein Lauftempo endlich steigern und die letzten paar Meter rannte ich sogar mit dem Bike berghoch.
Es ist jedesmal ein tolles Gefühl, oben zu sein, gleich in den Sattel zu springen und den coolen Trail bergab zu rasen! Mit so viel Adrealin kamen mir die letzen 200hm, die es leider immer bis zum Passo de Lona noch zu bewältigen gibt, dieses Mal vor, wie ein Klacks. Nun hiess es ab hinunter nach Grimenz ins Ziel. Ich war etwas zu euphorisch in die Abfahrt gedonnert, so dass es mich in der ersten Kieskurve rasch auf den Boden knallte. „Aua,“ dass tat weh, aber vermutlich sollte es mich ermahnen: „Fabienne, Kopf nochmals einschalten bei der Abfahrt!“ Wie immer, war dieser Teil ein Genuss und mit 6.35h kam ich dann auch als 7te happy ins Ziel.
Fazit: Ich komme nächstes Jahr wieder, aber dann mit Start in Nendaz un 93km und 3944hm, damit ich in zwei Jahren die Königsdisziplin mit 125km und 5025hm bestreiten kann. ;-)
Anmerkung: Fabienne hat Ihre Zeit vom letzten jahr um 23 Minuten verbessert!! Toll
wir gratulieren herzlich!
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